www.australienbilder.de / www.australiapics.com   Reisetagebuch Darwin-Perth
Lesen Sie auch die Reisetagebücher: Sydney-Darwin / Sydney-Cairns / Adelaide-Hobart
   
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02.Juni 2002 (Frankfurt -> Singapur)
Nun ist es also endlich soweit, viel früher wieder als ich je zu hoffen gewagt hätte: Aufbruch nach Australien, Teil II oder besser noch Teil III zurückblickend auf den 99er-Urlaub mit den Etappen Sydney-Darwin und Sydney-Cairns. Irgendwann nach 21.00 Uhr hebt die Maschine ab mit dem Fernziel Singapur.
 
Darwin
 

03.Juni 2002 (Singapur -> Darwin)
Vorfreude auf Australien und ein bißchen Skepsis ob der Tatsache, daß ich dieses Mal von Anfang an alleine unterwegs bin werden wohlwollend gemildert durch die Übertragungen der Fußball-WM-Spiele auf dem Flughafen des süd-ost-asiatischen Stadtstaates. Ich übe mich auch schon mal in meinem geliebten Cappucino-Trinken, nicht ahnend, daß ich in den kommenden Wochen mit ein bißchen Glück gerade mal eine Handvoll italienische Kaffekunst zu Gesicht bekommen werde. Blättere gespannt im Reiseführer. Alsbald geht der Flugmarathon weiter.
   
   

04.Juni 2002 (Darwin)
Spüre den ersten australischen Boden unter meinen Füßen, aber die Freude ist ein bißchen getrübt: Es ist vor 5:00 Uhr morgens, ich bin hundemüde und werde wohl so schnell nicht zum Schlafen kommen, da um die Zeit sicher noch kein Backpacker geöffnet hat. Immerhin registriere ich, daß mein Billighandy sogar in Australien Empfang hat :-) Der Shuttle in die Stadt kostet über einen Dollar mehr als vor drei Jahren, aber die Stadt sieht noch genauso aus, so weit ich das im Dunkeln ausmachen kann. Dann bald ein Jauchzer TIPP: Die Melaleuca Lodge ist so frei, um 5:30 Uhr die Tore zu öffnen! Schnell eingecheckt, geduscht und gegen 6:15 Uhr ins Bett. Zwar gibt es bis 9:00 Uhr Gratis-Pfannkuchen, aber die lasse ich sausen und erhebe mich erst um 10:00 Uhr. Hole mir mein Frühstück bei Woolworth: Banane, Brötchen mit Mars und ein Wasser :-) Nicht viel Neues hier, schlendere ein bißchen durch Gegend, setze mich an dieselbe Stelle wie damals bei Monty's on the Mall und teste später ein Internet-Cafe. Abends bei einer Pasta (hätte ruhig etwas würziger sein können, aber die Australier wissen halt nur wie man Steak grillt ;-) mache ich mir Gedanken über die bevorstehenden Einkäfe für die Fahrt, die morgen losgeht. TIPP: Unbedingt vorher überlegen, was man alles braucht!
  Ankunft im Northern Territory
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05.Juni 2002 (Darwin -> Katherine)
Keine Lust aufzustehen (Guten Morgen, Jetlag!), aber ich zwinge mich raus, um am Pancake-Frühstück teilzuhaben. Dann per Shuttle zur Britz-Autovermietung, Formalien geklärt und dann auf ins Getümmel! Geht direkt gut mit dem Linksfahren. Ich muß mir nur noch angewöhnen, den Rückspiegel statt des rechten Außenspiegels zu benutzen. Der erste Stopp ist in TIPP: Coolalinga, da es dort einen Woolworth mit viel Parkplatz gibt. Decke mich dort mit ein bißchen Nahrung und Flüssigkeit ein. TIPP: Man kann es nicht oft genug sagen, daß man mindestens einen 10-Liter Kanister Wasser für einen Tag pro Person mitnehmen sollte, wenn man ins Outback fährt! Ich fahre geradewegs in Richtung Katherine und lasse u.a. den Litchfield NP Litchfield NP und den Nitmiluk NP Nitmiluk NP rechts bzw. links liegen, denn die kenne ich ja schon :-) Nehme dafür den Goldminen-Lookout in Pine Creek mit und halte auch beim Katherine Low Level Park. Letzterer begeistert mich nicht so sehr, kann aber auch noch an der Eingewöhnung liegen. Im Visitor Center frage ich mich durch zur Kookaburra Lodge und kriege zudem einen Corrobbee (Aboriginal-Tanz-Veranstaltung) aufs Auge gedrückt. Die Veranstaltung ist ganz interessant, hätte man aber mehr daraus machen können. Viele ungefragte Wiederholungen und ein sehr unbeholfener Moderator. Außerdem war es ganz schön kühl nachts. TIPP: Abends auf jeden Fall lange Sachen anziehen, wenn man ausgeht! (Zumindest zu dieser Jahreszeit, immerhin ist hier Winter).
 
Kununurra
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06.Juni 2002 (Katherine -> Kununurra)
Aufstehen um 7.30 Uhr trotz wenig Schlafes und dann ab nach Victoria River Crossing. Die Ortsbezeichnung ist ein nettes Beispiel für die Namensfindung in Australien: Hier kreuzt die Straße den Victoria River. Fertig! Ach ja, es gibt noch ein Roadhouse, aber das war's dann wirklich :-) TIPP: Ich buche von hier aus schon telefonisch den Rundflug über die Bungle Bungles von Kununurra aus. Meine Unterkunft hatte schon der Backpacker in Katherine gebucht :-) Fahre zum Keep River NP und werde bitter enttäuscht. Nicht nur ist mir der Weg etwa einen Kilometer vor dem Ziel durch ein "Road Closed"-Schild versperrt. Es gibt zudem überhaupt nichts zu sehen! Dafür ist mein Auto schon mal Waschstraßen-reif wegen rund 40 Kilometer Sandpiste. Zu allem Überfluß TIPP: müssen alle Früchte an der Grenze zwischen dem Northern Territory und Western Australia abgegeben werden! Schuld ist die dösige Fruchtfliege, die den Australiern scheinbar ähnlich viel Schauer über den Rücken laufen läßt wie bei uns die Erwähnung einer Ratte beim Essen. Man sollte sich zudem bewußt sein, daß es einen Zeitunterschied zwischen den beiden Staaten von 1,5 Stunden gibt! Highlight des Tages ist TIPP: der Sonnenuntergang auf dem Felsen The Knob, man sollte wohlgemerkt schon so gegen 16.45 Uhr da sein!
  Ankunft in Western Australia

Sonnenuntergang von 'The Knob'
Blick vom Knob
   

07.Juni 2002 (Kununurra -> Wyndham)
Obwohl ich sogar alleine auf meinem Zimmer geblieben bin, habe ich nicht gut geschlafen. Checke aus und werde sehr pünktlich vom Courtesy Bus zum lokalen Flughafen abgeholt. Warum sind außer mir eigentlich immer alte Leute auf kleinen Rundflügen dabei? Weil sie sich's leisten können?! Der Flug ist total klasse, nur der alte Herr neben mir blockiert unbewußt so manches mal meine Fotografier-Richtung. Kununurra mit seinen Kununurra Bewässerungsfeldern sieht unerwartet bunt aus, der Rest der Landschaft ist trostlos aber beeindruckend. Lake Argyle liegt da wie eine Oase, einige Schichtstufen Schichtstufen erinnern mich daran, daß ich mich für mein Diplom-Nebenfach Geographie auch mit Geomorphologie beschäftigt habe. Die Bungle Bungles im Purnululu NP sind aber das Highlight. Die Rentnerschar wird in der Wüste abgesetzt (Repekt: Die machen eine Tour in die Bungles!), so daß ich - mal von der Kapitänin und dem Vize abgesehen - auf dem Rückflug die kleine Cessna ganz für mich habe :-) Mitten im Nichts taucht die Diamantenmine Argyle Diamantenmine auf, dann einige Kilometerdekaden später wieder Beton unter den Sohlen und alsbald den Fuß auf dem Gaspedal. Rolle bis Wyndham, die Touristeninformation ist die Tankstelle. Dank Stadtplan finde ich alle "Sehenswürdigkeiten". Alle Anrufe in Fitzroy Crossing für die nächste Unterkunft schlagen fehl. Was wird mich dort erwarten?
  Lake Argyle
Lake Argyle

Bungle Bungles
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08.Juni 2002 (Wyndham -> Fitzroy Crossing)
Es ist schon früh trouble im Haus, so daß ich um 6.45 Uhr bereits alleine am Frühstückstisch sitze. Fahre zielstrebig nach Halls Creek, es gibt dazwischen nichts! Mit Nachfragen schaffe ich es zur China Wall China Wall, fahre dann weiter nach Fitzroy Crossing, da ich den geplanten Rundflug zum Wolfs Creek Crater aus Zeitgründen einspare. Dort erwartet mich das Grauen: Der Backpacker, den ich telefonisch nicht erreicht hatte, ist wegen Flutschaden geschlossen! Das nötigt mich, ein Motel zu wählen, das auch geschädigt und damit maßlos überteuert ist. Zudem wirken die vielen Aborigines, die unter den Bäumen rund um das Motel sitzen, und die überall angebrachten "No drinking in this area"-Schilder auf mich mehr als skurril. Ab 18:30 gibt es im Restaurant etwas zu essen. Ich gehe um 19.00 Uhr hin (man will ja nicht überpünklich sein) und stehe vor geschlossenen Türen. Hätte ja mal jemand darauf hinweisen können, daß die Küche nur eine halbe Stunde offen hat. Habe aber sowieso irgendwie das Gefühl, daß ich der einzige zahlende Gast bin... Dank Mikrowelle und freundlicher Bedienung bekomme ich noch einen Pastateller. Den Salat kann ich während des Essens nach Mengenbedarf direkt aus der Aufbewahrungstupperdose selber auftischen. Habe also Glück im Unglück. Wer sagt’s denn? Das ist jetzt zwar nicht die kulinarische Köstlichkeit, aber immerhin ein warmes, gehaltvolles Essen, und ein paar Vitamine sind dabei. Zudem bekomme ich im Visitor Center des Ortes einen Platz im Bus des "Betriebsausfluges" zur Windjana Gorge und nach Tunnel Creek. Genial! Denn am Folgetag gibt es entgegen der Aussage im Reiseführer keine reguläre Tour dorthin.
   
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09.Juni 2002 (Fitzroy Crossing)
Stehe um 6.00 Uhr auf und stelle fest, daß es keinen Strom gibt! Bedaure schon, daß ich somit keinen Kaffee kriege, als der Strom wieder da ist. Der warme Kaffee bekommt den Vorzug vor dem Rasieren. Who cares? Dann auf zum Tunnel Creek Tunnel Creek. Nach Einbiegen in die Schotterpiste dorthin jubel ich innerlich, daß ich das Fahren nicht mir selbst und meinem Auto angetan habe! Ohne Hinweisschild würde man sicherlich am Tunnel Creek vorbeifahren. Deutlich beeindruckender als die Fotos! Ein unterirdischer Fluß wird erst interessant, wenn man vorbei an Süßwassergarnelen zum Teil fast hüfttief hindurchwatet! Unser Aborigine-Führer kann uns zudem viele Hintergründe erläutern. Dann nach dem britischen Restkult - einer tea time - nach Lillimooloora und zur Windjana Gorge, wo wir ein paar gelangweilte aber keineswegs langweilige Krokodil Süßwasserkrokodile vorfinden. Abends zurück im Motel gibt es ein Barbecue, das ist doch mal was Nettes :-)
  Windjana Gorge
Windjana Gorge
Broome
   

10.Juni 2002 (Fitzroy Crossing -> Broome)
6.00 Uhr Aufstehen wird langsam zur Routine, man will ja auch etwas vom Tag haben :-) Spendiere rund zwei Stunden in der Geikie Gorge Geikie Gorge, die leider TIPP: morgens nicht in der besten Sonnenbeleuchtung liegt. Ist aber einen Besuch wert! Allerdings jagen mir nach der Begegnung mit der King Brown King Brown in der Windjana Gorge gestern die Schlangenspuren, die sich über den Sandweg ziehen, einige Schauer über den Rücken. Da ich überlebe, fahre ich weiter nach Derby. Dort gebe ich mich den typischen Touristenzielen hin: Prison Tree Prison Tree und Myall's Boar Myall's Boar. Nach dem Auffüllen der Vorräte dann ein Stück der Strecke zurück auf den Highway A1 nach Broome. Der Weg zum Gantheaume Point Gantheaume Point will sich mir nicht gleich offenbaren, aber ich schaffe es noch vor der Dunkelheit, dort ein bißchen am Strand spazieren zu gehen. Anschließend zur Cable Beach, wo ich im gleichnamigen Backpacker wohne. Da mich die Unordnung dort sehr schockt, verziehe ich mich zum TIPP: Sonnenuntergang an den Strand: traumhaft! Ich benutze im Backpacker erstmals mein Plastik-Besteck und -Geschirr und sehne mich schon nach morgen, wenn ich hier wegkomme. Jetzt registriere ich, was das Geld in Fitzroy Crossing letztlich wert war: Ruhe.
  Sonnenuntergang an der Cable Beach
Cable Beach
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11.Juni 2002 (Broome -> Port Hedland)
Das Personal des Backpackers ist ausgeflogen und ich komme erst mit Verspätung an mein Schlüsselpfand und los. Nach einem Schlenker durch Chinatown kehre ich im Roebuck Roadhouse zu einem Free Coffee for Driver ein. TIPP: Das gibt es in Western Australia häufiger und ist mit richtigen Verkehrsschildern gekennzeichnet! Der Weg nach Port Hedland ist des öfteren sehr gerade und ich höre mich bei Kurven gelegentlich innerlich jubeln. Übrigens sollte man sich nicht wundern, wenn ein entgegenkommender Fahrer einem zuwinkt. Rund fünf bis zehn Kilometer außerhalb von Ortschaften ist das hier üblich. Noch ungeklärt ist, ob man sich damit gegenseitig den Respekt vor dem Spirit of the Outback zollen will oder ähnliches ;-) Der Betreiber des Backpackers in Port Hedland ist sehr nett und gibt mir auch Rabatt für meine Internet-Surferei. Er ist begeistert von meinen Bildern des Twelve Apostels Port Campbell NP in Victoria, wo er aufgewachsen ist :-) TIPP: Port Hedland eignet sich gut als Sprungbrett für eine Tour zum Karijini NP, es gibt ein großes Einkaufscenter. Noch ein TIPP: Wie bei einigen anderen Nationalparks ist der Eintritt beim Karijini bar in einem Umschlag zu entrichten, Wechselgeld ausgeschlossen! Man sollte also passendes Geld parat haben! Informationen über die momentanen Eintrittspreise bekommt man sicherlich in seiner Unterkunft oder in einem aktuellen Reiseführer. Bei Gin und Fußball-WM lasse ich den Abend mit meinen Mitbewohnern ausklingen.
 
Karijini
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12.Juni 2002 (Port Hedland -> Karijini NP)
Nach dem obligatorischen Öl-, Wasser- und Benzin-Check geht es ab zum Karijini NP. TIPP: Je nachdem von wo man kommt, sollte man spätestens in Tom Price oder am Munjina Roadhouse nochmal tanken! Ich zahle meinen Eintritt per Umschlag und besorge mir dann eine Park-Karte im Visitor-Center. TIPP: Hier hängt eine Auskunft über den derzeitigen Zustand der Sandpisten. Spätestens beim Einbiegen auf eine solche Straße realisiert man, was die Aussies mit Corrugation meinen... Irgendwann komme ich beim Parkplatz der Fortescue Falls Fortescue Falls an, zu denen ich dann mal schnell runterwandere. Zeit zum Schwimmen bleibt mir ob meines Etappenziels nicht, da ich mit einem möglichen Kilometerschnitt von 20-30 km/h rechne und noch knappe 60 Kilometer vor mir habe. Zweieinhalb Stunden später - mit dem Gefühl, dem Spirit of the Outback einen entscheidenden Schritt näher gekommen zu sein - erreiche ich den Campingplatz an der Weano Gorge, einzige Einrichtung: Dixi-Klo und ein BBQ. Habe für die insgesamt 80 Kilometer auf den Pisten länger gebraucht als für die 320 Kilometer auf der sealed road. Ein englisches Auswandererpaar lädt mich ein, ihren Gaskocher zu benutzen, und sie versprechen mir einen Kaffee am Morgen (Zitat: "You're German!"). Ich mache mich bereit für meine erste Nacht im Auto.
  Straße im Karijini NP Straße im Karijini NP
   

13.Juni 2002 (Karijini NP -> Nanutarra Roadhouse)
Gegen sechs kündigt sich der Sonnenaufgang an, wegen der Kühle des Morgens frühstücke ich im Auto. Plötzlich erscheint ein dampfender Kaffee im Seitenfenster, wirklich nett!!! Gehe zum Handrail-Pool und muß dabei durch erfrischend kaltes Wasser waten. Dann zu meinem persönlichen Karijini-Highlight: Hancock Gorge. Die Wanderung geht über einen z.T. schmalen Pfad immer den orangenen Pfeilen nach. Das letzte Stück spare ich mir aus Respekt vor der Schwierigkeit und da ich alleine unterwegs bin. TIPP: Man sollte vor allem auch hier kein Risiko eingehen, denn eine Bergung aus der Schlucht wäre - wenn überhaupt möglich - höchst diffizil! Vor der Weiterfahrt gehe ich noch zu Fuß vom Campingplatz zum Oxer's Lookout Oxer's Lookout, der mir ein paar Fotos wert ist. Dann über Tom Price (Tankstopp) weiter nach Westen. Meine Vorfreude darauf, daß ich jetzt wieder eine Weile auf Beton fahren kann, ist verfrüht. Auf etwa 65 Kilometern ist der Highway noch unsealed aber in gutem Zustand. Sehe unterwegs das erste lebende Känguruh und sogar Kühe :-) Diese Nacht im Nanutarra Roadhouse, d.h. wieder im Auto schlafen.
  Hancock Gorge
Hancock Gorge
   

14.Juni 2002 (Nanutarra Roadhouse -> Canarvon)
Fette 2$30 kostet hier ein Kaffee, aber was sein muß, muß sein. Die zunehmend grüne Farbgebung der Landschaft setzt sich fort. Mit Glück werde ich Nutznießer der jüngsten Straßenausbauarbeiten und biege auf eine sehr gute geteerte Straße in Richtung Coral Bay ein. Diesen Abweg von meiner Ursprungsroute habe ich der Schwärmerei eines Mitbewohners in Port Hedland zu verdanken. Und es lohnt sich, jedenfalls wenn man Schnorcheln möchte! Ich sehe mit Freude mal wieder einen Moorish Idol :-) Dann fahre ich trotz des Unverständnisses der Frau vom Schnorchelverleih (Zitat: "What are you going to Canarvon for?") weiter nach Canarvon. Aber dem TIPP der Schnorchelfrau folgend, mache ich vorher noch einen Abstecher zu den Blowholes. 100 Kilometer Umweg, die sich lohnen! Hingegen sind die kalte Dusche und der Trubel im so gut wie ausgebuchten Backpacker in Canarvon eher ernüchternd.
  Blowholes
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MonkeyMia
   

15.Juni 2002 (Canarvon -> Monkey Mia)
Ich setze meine Reise nach Süden über den North-West-Coastal Highway fort und biege am Overlander Roadhouse in Richtung Denham (westlichster Ort Australiens) ab. Erstes Ziel ist Hamelin Pool, wo ich mich beim Stromatoliten Stromatoliten-Gucken auf eine Urzeitreise begebe. Dann ein kleiner Spaziergang entlang der Shell Beach, dem einzigen weiteren wirklich lohnenswerten Stopp entlang der Straße nach Denham und Monkey Mia. Dort widme ich mich nach Hervey Bay vor drei Jahren zum ersten Mal wieder ausgiebig einigen Pelikan Pelikanen.
  Shell Beach
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16.Juni 2002 (Monkey Mia -> Kalbarri)
Ich bemühe mich, pünktlich zur Delphin Delphin-Fütterung zu kommen. Die Tiere sind wild und kommen freiwillig an, dafür auch nicht gerade zahlreich aber immerhin nett anzusehen. Bald Weiterfahrt nach Süden. Heute sehe ich zur Abwechslung mal einen Emu. Ich passiere wohl eine imaginäre Nicht-mehr-winken-Grenze, denn die entgegenkommenden Fahrer heben nicht mal einen Finger?! Der Eintritt für den Kalbarri NP wird wie beim Karijini NP bar im Umschlag eingeworfen. Von Osten kommend erreicht man zunächst den Hawk's Head Hawk's Head Lookout, der einen Ausblick wert ist! 20 Kilometer entfernt vom Ort Kalbarri zweigt die strandartige Piste zur Murchison Gorge ab. TIPP: Sowohl The Loop/Nature's Window als auch Z-Bend sollte man sich ansehen. Das Licht ist am Nachmittag sehr gut, nur bleibt dann wenig Zeit zum Wandern. Der Ort Kalbarri macht einen sehr idyllischen Eindruck, und ich schreibe seit langem mal wieder Tagebuch bei einem Cappucino. Auch der Backpacker ist gut, einziger Nachteil: Das Licht im Klo hat eine Zeitschaltuhr, die einen wirklich zur Eile treibt ;-)
  Nature's Window
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17.Juni 2002 (Kalbarri -> Cervantes)
Ich verbringe rund zwei Stunden des Vormittags an der Küste südlich von Kalbarri mit der Auskundschaftung diverser Kalbarri NP Lookouts. Sehr abwechslungsreich! In Northampton stoße ich zurück auf den Highway A1. Über Jurien Bay nach Cervantes, von wo man zu den Pinnacles im Nambung NP kommt. Ich bin begeistert! Das isolierte Vorkommen der Kalksteinsäulen ist wirklich erstaunlich. TIPP: Die lohnenswerteste Besuchszeit ist der späte Nachmittag, wenn die Pinnacles immer längere Schatten werfen. Am besten bleibt man gleich bis zum Sonnenuntergang. Der Backpacker in Cervantes entpuppt sich als einer der besten, die ich kenne! Gehe später zu Bett als geplant, weil ich mich bis nach Mitternacht mit meinem Zimmerkumpan Dave unterhalte. Er weckt mit Digitalfotos meine Vorfreude auf Perth und Rottnest Island :-)
  Pinnacles Desert
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18.Juni 2002 (Cervantes -> Hyden)
Heute morgen registriere ich mit Zufriedenheit, welches Glück ich gestern mit dem Wetter hatte. Denn es nieselt leicht! Was ich jetzt noch nicht weiß: Das wird sich heute so schnell nicht zum Positiven wenden. Ich fahre fast die gesamten rund 570 Kilometer zum Wave Rock im Regen. Kurz vor Sonnenuntergang hört zumindest der Regen auf, so daß ich den Wave Rock Wave Rock noch erkunde. TIPP: Man sollte nicht nur das Standardfoto machen und gehen, sondern auch auf den Wave Rock rauf- und ein bißchen an ihm entlanggehen. Die Nacht wird kalt, ich befinde mich eindeutig nicht mehr in subtropischen Gefilden...
   
   

19.Juni 2002 (Hyden -> Albany)
Mein Meteorologie-Studium war nicht umsonst: Wahrscheinlich habe ich eine gute Beziehung zum Wettergott, denn heute Morgen erstrahlt der Wave Rock im Sonnenlicht und sieht völlig verändert aus gegenüber gestern. Übrigens muß ich zu den Diskussionen zum Thema "Lohnt der Wave Rock eine so lange Anfahrt?" ein klares JA! äußern! Wenngleich die Begeisterung erst später kam, aber ich hätte es absolut bereut, wenn ich nicht hierher gefahren wäre. Ich gehe noch in den nach dem Felsen benannten Wildlife Park. Hier sieht man die folgen des Sandsturmes, der hier gewütet haben soll, während ich gestern durch den Regen hierher fuhr (als ich mich beim telefonischen Reservieren der Unterkunft über den kübelnden Regen beklagte, sagte man mir, ich solle froh sein, daß es NUR regnet?!). Der Park ist durchaus einen Besuch wert, u.a. gibt es hier die seltenen weißes Känguruh weißen Känguruhs. Bald dann in Richtung Albany. Bei Kurin hat ein Landwirt Unmengen von Figuren aus alten Fässern gebaut und entlang der Straße auf den Feldern verteilt. Oft wirklich lustig! Unterwegs dann durch die Stirling Ranges Stirling Ranges, die sich schon von weitem imposant von der umliegenden Ebene abheben. In Albany eingecheckt und mit meinen Zimmerkumpanen aus München und Berlin das Gratis-Bier vom Backpacker im Pub eingelöst...
  Wave Rock
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20.Juni 2002 (Albany -> Pemberton)
Bewölkt aber trocken, ich besuche erst den The Gap Torndirrup NP. Ganz nett, aber kein Vergleich zu dem bereits Gesehenen. Vor allem die Blowholes sind ein Scherz! Anschließend an der Küstenstraße entlang zum Walpole-Nornalup NP. Erster Stopp ist der Tree Top Walk Tree Top Walk, von dem ich mir aber mehr erwartet hatte. Dennoch ist der Wald mit den hohen Karri und Red Tingle Tingle Trees sehr interessant, es gibt zudem einen Informationspfad, auf dem die verschiedenen Urgewächse beschrieben werden. Ohne zu Tanken (Ein Fehler! Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, dann aber irgendwo im Wald eine kleine Tankstelle gefunden!) geht es weiter in Richtung Pemberton. Aber ich mache einen Umweg zum TIPP: Diamond Tree. Auf diesen ehemaligen Feuerwachbaum klettere ich dann flugs hinauf. Kein Mensch weit und breit, dafür aber von der 52 Meter hohen Plattform ein schöner Rundblick - so wie sich das für einen Feuerwachbaum gehört. Und das ohne Eintritt! Da es schon spät ist, spare ich mir den noch bekannteren Gloucester Tree, dessen Besteigung Eintritt gekostet hätte. Stattdessen noch zum Beedeelup NP und den gleichnamigen Beedeelup Falls Kaskadenfällen.
  Diamond Tree
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21.Juni 2002 (Pemberton -> Bunbury)
Trotz Decke war die Nacht kalt (rückblickend die kälteste des gesamten Urlaubs). Ich taue bei einer heißen Dusche auf und mache mich nach Auffüllen der Vorräte auf den Weg zum Cape Leeuwin Cape Leeuwin. Ich spare mir die 6$ für das Besteigen des Leuchtturms und fahre entlang der TIPP: Cave Road nach Norden. Es gibt Kombi-Tickets, falls man mehrere der kostenpflichtigen Höhlen ansehen möchte. Ich besuche die kleine aber durchaus lohnenswerte Lake Cave mit Führung und dann die Mammoth Cave, durch die man selbstgeführt mit Tonband und Kopfhörer gehen kann. Eine nette Idee! Die Zeit schleicht dahin, daher düse ich weiter zum Cape Naturaliste. Man sollte bei der Planung bedenken, daß man auf der Cave Road nur einen Schnitt von rund 40-50 km/h fahren kann. Das Cape Naturaliste Cape Naturaliste erfüllt nicht die Erwartungen, die ich aufgrund von Fotos hatte, aber das liegt zum Großteil am bedeckten Himmel und daran, daß ich keine Zeit mehr zum Wandern habe. Da ich in Rockhampton telefonisch keine Unterkunft bekomme, nächtige ich in Bunbury. Dafür muß ich morgen früher aufstehen und mehr fahren, denn ich muß den Wagen zeitgerecht in Perth abgeben. TIPP: Wie für ALLE Unterkünfte gilt auch in Perth "Looking for a bed? Call ahead!" (Wer ein Bett zum Übernachten sucht, sollte vorher anrufen!).
  Lake Cave
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22.Juni 2002 (Bunbury -> Perth)
Stehe um 6.30 Uhr auf, schenke dem Herbergsvater einen vollen Wasserkanister, den ich toitoitoi auf der Fahrt durch das Outback nicht brauchte. Auf dem Highway A1 nach Perth sehe ich unterwegs schönen Morgennebel in der Sonne, darf aber leider nicht anhalten :-( Ich verpasse die richtige Freeway-Abfahrt, aber da ich mir vorher in Albany schon einen Stadtplan von Perth besorgt hatte, finde ich mich trotzdem gut zurecht und schlage pünktlich bei Britz auf, um den Mietwagen zurückzugeben. Eine jugoslawische Taxifahrerin bringt mich für 20$ zum Witch's Hat Witch's Hat in Northbridge. Bei T-Shirt-Wetter gehe ich zum TIPP: Kings Park, der einen fantastischen Blick auf die Innenstadt bietet. Ich streune dort durch den botanischen Garten, aber es ist Winter und so gut wie alles ist zwar mächtig grün aber nicht in Blüte. Ich telefoniere das erste Mal länger nach Hause. Ich gehe gemütlich über die Innenstadt zurück nach Northbridge. TIPP: Es gibt fürchterlich viele Anbieter von Telefonkarten. Ich habe selber immer wieder andere bekommen. Es lohnt sich, nach günstigen Tarifen für Oversea Calls zu fragen. Ich konnte z.T. über zwei Stunden nach Deutschland für 10$ (~6 Euro) telefonieren. Viele Tarife sind günstiger, wenn man nicht die Gratis-Nummer (1800...) vorwählt, sondern für 40c ein Lokalgespräch startet, bei dem man dann nichts nachwerfen muß.
  Perth
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23.Juni 2002 (Perth)
Ich folge der Stadttour, die der Lonely Planet Reiseführer vorschlägt. Auf dem Programm stehen einige der älteren Gebäude, die natürlich vom Alter her absolut nicht vergleichbar sind mit Gebäuden, die man aus Deutschland und Europa kennt :-) Etwas mehr Zeit nehme ich mir in der Perth Mynt Münze. Erweitere den Stadtrundgang noch bis zum Bells Tower Bells Tower am Hafen und buche dort eine Fähre für morgen nach Rottnest Island. TIPP: Man kann die Insel gut mit dem Fahrrad an einem Tag anschauen und sollte sich dann ggf. ein Fahrrad schon mit dem Fährticket reservieren, da das Fahrrad vom Festland mitgenommen wird und man es auf der Insel direkt am Fähranleger ausgehändigt bekommt.
 
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24.Juni 2002 (Perth, Rottnest Island)
Ein Shuttlebus holt mich am Backpacker ab und bringt mich zur Fähre. Der Fahrer des Busses wurde in Hamburg geboren und ist als Kind mit seinen Eltern aus Deutschland ausgewandert. Jetzt genießt er das Leben in Perth, das als Großstadt so viel ruhiger ist als z.B. Sydney oder Melbourne. Über den Swan River geht es in langsamem Tempo bis nach Freemantle Freemantle, von wo aus dann die Überfahrt zur Insel ein Katzensprung ist. Ich fahre die Insel mit diversen Zwischenstopps mehr oder minder im Uhrzeigersinn ab. Erstes Fernziel ist das West End, aber vorher halte ich auf Olivers Hill, wo ich mir von einer der freiwilligen Touristenbetreuerinnen erklären lasse, wie ich denn die berühmten Quokka Quokkas finden kann, die als Ratten verkannt zur Namensfindung für die Insel beigetragen haben. Die Dame äußert besorgt: "We can't let you go from Rotto without seeing a quokka!" Und ich habe auch gleich Glück :-) Weiter geht's zum Cape Vlamingh West End gegen einen penetranten Wind, der beim Erklimmen der zwar sanften Anhöhen einiges an Kondition erfordert. Aber ich war vorgewarnt von einem Zimmerkumpan aus Albany. Das Tolle ist, das man auf dem Rückweg ja den Wind von hinten bekommt. TIPP: hat man jetzt immer noch kein Quokka gesehen, gibt es da noch den Quokka Stop (erkennbar auf der Karte, die man beim Visitor Center bekommt), einen kleinen Pavillon, wo sich scheinbar besonders leckere Pflanzen für die puscheligen Racker befinden. Nach einem Cappucino geht es zurück nach Perth Perth. Derselbe Busfahrer bringt mich wieder zum Witch's Hat. Abends bin ich ziemlich geschockt, daß es in Australien auch ein "Wer wird Millionär?" gibt... Fortsetzung: Adelaide-Hobart
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