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Fauna Australiens

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Die Fauna Australiens konnte sich aufgrund der Entwicklungsgeschichte des Kontinents auf einzigartige Weise entfalten. Australien war zu Beginn des Perm (vor rund 290 Millionen Jahren) mit dem Südkontinent Gondwana verbunden, zu dem auch Afrika, Südamerika, die Antarktis und Indien gehörten. Im frühen Jura (rund 200 Millionen Jahre) brach Gondwana auseinander, so daß Australien sich zunächst von Indien lösen konnte, aber über die Antarktis noch bis zum Paläozän mit Südamerika verbunden war. Die Trennung von der Antarktis und damit die Isolierung von anderen heutigen Kontinenten vollzog sich dann vor rund 50 Millionen Jahren im Eozän. Seitdem konnte sich die Fauna ungestört entwickeln, bis vor rund 50.000 Jahren die ersten Einwanderer kamen.
Als Hauptvertreter der Tierwelt konnten sich so als Nachkommen der Bewohner Gondwanas die Beuteltiere durchsetzen, zu denen u.a. die Koalas, Känguruhs, Wallabies, Possums und Wombats zählen. Die Beuteltiere haben alle ländlichen ökologischen Nischen ausgenutzt und kommen entsprechend in Größen von wenigen Zentimetern bis hin zu über zwei Metern vor. Wombats von der doppelten heutigen Größe sowie z.B. das Riesenkänguruh, das stattliche drei Meter maß, sind inzwischen wieder ausgestorben.
Wallabies
Wallabies
Entsprechend unterschiedlich ist die Nahrungsgrundlage der Beuteltiere. Der Numbat als wahrscheinlich altertümlichster Vertreter lebt von Insekten, andere ernähren sich von Früchten oder auch nur von Gras und Laub.
Tasmanische Teufel
Tasmanische Teufel
Sogar als Raubtiere waren die Beuteltiere unterwegs. Vom Beutellöwen gibt es fossile Funde aus dem Miozän (6-23 Millionen Jahre), später war der Beutelwolf erfolgreich, der erst durch Einschleppen des Dingos (wahrscheinlich vor rund 6000-8000 Jahren mit einer Einwanderungswelle von Aborigines) ausgerottet wurde. Tasmanien war durch seine isolierte Lage vor der Invasion des Dingos geschützt, so daß der Tasmanwolf bis in die 1930er Jahre überlebte. Hier existiert auch als einziges noch der Tasmanische Teufel, der fossilen Funden zufolge einst auf dem ganzen Kontinent verbreitet war.
Ebenfalls typisch australisch sind die Kloakentiere (Monotremata), die für Darm und Harnblase einen gemeinsamen Ausgang besitzen. Die bekanntesten Vertreter sind der Ameisenigel Echidna und das Schnabeltier Platypus. Während das Echidna-Weibchen ein Ei in einer Hautfalte mit sich herumträgt, legt der Platypus seine Eier im Uferbereich in einer Bruthöhle ab. Obwohl sie Eier legen, säugen die Kloakentiere ihre geschlüpften Jungen und bilden damit eine artenmäßige Besonderheit, deren genetische Herkunft noch nicht vollkommen gesichert ist.
Neben den Beuteltieren zählen die Reptilien zur erfolgreichsten Tiergruppe Australiens. Sie kommen seit der Trias (mehr als 195 Millionen Jahre) vor, und die heutigen Formen sind allesamt Nachkommen von fünf weltweiten Familien aus dem Tertiär (bis 65 Millionen Jahre). Allerdings sind die australischen Arten zu 85 Prozent endemisch und durch starke adaptive Veränderungen hervorgegangen. Es gibt mit dem endemischen Süßwasserkrokodil (freshy genannt) und dem Salzwasserkrokodil nur zwei Krokodilarten. Während das Süßwasserkrokodil als reiner Fischfresser für Menschen ungefährlich ist, gilt dasselbe nicht für das bis zu sechs Meter lange Salzwasserkrokodil, das zumeist in Gezeitenkanälen der Mangrovensümpfe im Nordteil Australiens zu finden ist.
Süßwasserkrokodil
Süßwasserkrokodil
Von rund 140 verschiedenen Schlangenarten sind etwa 20 gefährlich für den Menschen bis hin zum Tod, falls nicht rechtzeitig mit einem Gegengift behandelt wird. Am bekanntesten ist die Taipan, die bis zur Entwicklung des Gegengiftes zahlreiche Todesopfer erforderte. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die gut getarnte King Brown (braune Königsschlange).
Goanna
Goanna
Eidechsen kommen in fünf Familien von Größen zwischen fünf Zentimetern bis hin zu knapp zweieinhalb Metern (bei den Waranen) vor. Zu letzteren gehört der Goanna, der früher oftmals als Schutz vor Schlangen von Siedlern gezähmt wurde. Zu erwähnen sind zudem Gekkos, Schuppenfüßer und Drachenechsen. Letztere bieten wahrscheinlich die kuriosesten Vertreter. Während die Fahrradechse schnell auf ihren beiden Hinterbeinen laufen kann, besitzt die Kragenechse eine Halskrause, die mit Hilfe von Knorpelstäben bei Gefahr aufgestellt werden kann. Dazu sperrt die Kragenechse dann ihr Maul mit den spitzen Zähnen auf, um möglichst bedrohlich auszusehen. Das hat der völlig harmlose thorny devil (dorniger Teufel) nicht nötig, er ist über und über mit Stacheln besetzt und lebt in Trockengebieten.
Neben den giftigsten Schlangen der Welt leben in Australien auch die giftigsten Spinnen. Zu ihnen gehören die Redback Spider (Rotrücken-Spinne) und die Funnel Web Spider (Trichter-Spinne). Für die Trichter-Spinne gibt es bis heute kein Gegengift. Weit verbreitete Insekten sind Termiten, die bis zu sieben Meter hohe Kathedralen bauen. Eine Termitenart (Kompaß-Termite) baut die sogenannten magnetischen Termitenhügel, die in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind, um möglichst gut vor der hohen Sonneneinstrahlung zu schützen.
Insekten sind die Nahrungsgrundlage für rund 70 Prozent der australischen Vögel. Neben der Vogelwelt von Neuguinea, die als Entstehungszentrum der meisten Vögel der tropischen Regenwald Region gilt, sind die meisten Vogelarten der gemäßigten und trockenen Zonen in Australien selbst entstanden. Die Unzuverlässigkeit der Blüte vieler Pflanzen in den trockenen Regionen erklärt den hohen Anteil an Insektenfressern. Hauptsächlich von Pflanzen hingegen ernähren sich die Papageien, von denen es etwa 60 Arten gibt. Sehr oft begegnet man Schwärmen von Galahs, die zu den Kakadus zählen. Ebenfalls ihren Urspung in Australien haben die in Europa als Haustiere bekannt gewordenen Wellensittiche.
Galahs
Galahs
Emu
Emu
Bis in das Wappen Australiens hat es neben dem Känguruh der Emu geschafft. Er ist ein straußenartiger, flugunfähiger Laufvogel, dessen Abstammung bis in die Zeiten Gondwanas zurückreicht. Eine weite Verbreitung in Australien haben mit rund 70 Arten die Honigfresser mit ihren charakteristischen pinselförmigen Zungen. Eine Rarität hingegen ist der weltweit einzige schwarze Trauer-Schwan. Der berühmteste Singvogel ist der Leier-Schwanz, so benannt nach der Form seiner Schwanzfedern. Er ist sehr talentiert im Nachahmen anderer Tierstimmen. Eher melodiös ist der Gesang der Flötenvögel, die den europäischen Elstern ähneln. Zu nenen ist zudem der Kookaburra, dessen "Gesang" ihm den Spitznamen Lachender Hans eingebracht hat.
Die höheren Säugetiere, deren Stammbäume bis in das Miozän zurückreichen, werden in Australien von etwa 50 Arten von Flattertieren (Fliegende Hunde, Fledermäuse) sowie rund 50 Arten von Nagetieren aus 13 Gattungen gestellt. Die weiteren Säugetiere wurden innerhalb der letzten 200 Jahre von der weißen Bevölkerung eingeschleppt und entwickelten sich oftmals zur Plage, z.B. Kaninchen, Füchse aber auch verwilderte Haus- und Zuchttiere wie Katzen, Schweine und Büffel. Zeitlich früher kam der oben bereits erwähnte Dingo nach Australien.
Die Artenvielfalt der Süßwasserfische ist sehr begrenzt mit etwa 180 Arten. Hervorzuheben sind der oft als Speisefisch dienende Barramundi sowie der Lungenfisch, der aus dem Mesozoikum (älter als 65 Millionen Jahre) stammt. Deutlich artenreicher ist das dem Kontinent vorgelagerte Große Barriere Riff.
 
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